Bringe uns, HERR, zu dir zurück, dass wir wieder heimkommen; erneuere unsere Tage wie vor alters! Klagelieder 5,21

Das Bild des alten Busfahrers, der, mit einer Ikone als Hoffnungsbild im Frontfenster seines Busses, in abenteuerlicher Fahrt versucht, verzweifelte Bewohner einer unter Beschuss stehenden Siedlung in Sicherheit zu bringen. Oder das Bild von Sabrina, die aus dem sicheren Westen unbedingt in ihre Heimat zurückwill, dorthin, wo ihr Mann ist, der Ort, den sie als Heimat kennt und ohne den es in ihrem Leben keine Erneuerung geben kann. Solche Bilder prägen sich mir ein, wenn ich die Klage der Losung lese. Es sind Klagen, wie sie Menschen, die in die Fremde vertrieben wurden, in ihren Gebeten zum Ausdruck bringen. Hier spiegelt sich weltweit die Sehnsucht nach Rückkehr wider, nach Wiederaufbau der zu Ruinen verfallenen Häuser, und die Hoffnung auf Erneuerung des zerstörten eigenen Lebens. Diese Hoffnung ruht auf Gott. Symbol dafür ist die Ikone oder die Gebetskette in einem syrischen Bus. Immer ein Symbol dessen, der allein Erneuerer, Wiederhersteller von Lebensgestaltung sein kann, mit der Heimat umrissen wird.
Viele Menschen betonen heute, dass sie Erneuerung herstellen können. Viele Hoffnungen werden so artikuliert und ebenso viele enttäuscht. Die Beter dieses Liedes aber wissen: Erneuerung, Wiederherstellung gibt es allein durch Gott, Gott, symbolisiert in der Ikone oder der Gebetskette in den Flüchtlingsbussen dieser Welt.

Von Gert Rüppell