Der HERR ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil. Psalm 118,14

«Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich!» So beginnt Psalm 118 und so endet er: als ein Loblied der Rettung aus Verfolgung, Angst und Not durch die Gnade Gottes. Der Vers ist vertraut. Viele sprechen ihn täglich als Tischgebet. In unserer Familie wird er als Tischsegen am Ende der Mahlzeit gesungen.
Martin Luther baute auf diesen Psalm, der ihn gegen alle Anfechtungen in den freien Raum der Gnade Gottes rief:
«Der Psalm hat sich auch gar oft redlich um mich verdient gemacht und mir aus manchen grossen Nöten geholfen, wo mir sonst kein Kaiser und keine Könige, keine Weisen, Klugen oder Heiligen hätten helfen können.»
Doch hilft er uns heute, uns der lähmenden Angst angesichts von Krieg, Klimakrise, Hunger und Ungerechtigkeit zu stellen? Hilft er uns, eine Hoffnung zu finden, die uns die Mächtigen und Einflussreichen dieser Welt nicht geben können? Wird er für uns heute Sprachschule der Güte und Gnade Gottes auch über das Tischgebet hinaus?
In Luthers Verständnis sprach der Psalm von Christus und dem kommenden Gottesreich als dem verlässlichen Grund der Hoffnung. Darin folgte Luther später Dietrich Bonhoeffer. So wurde im Beten des Psalms Christus ihre Kraft, ihr Lobpreis und ihre Rettung.

Von Barbara und Martin Robra