Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort.                                        Psalm 119,114

In so vielen Situationen des Lebens hoffen wir auf ein Wort. Wenn etwas schiefläuft, hoffen wir auf einen Zuspruch: «Es kommt schon gut.» Wenn wir etwas ausprobieren, hoffen wir, dass jemand sagt: «Nur weiter so, ist o.k.» Beim heutigen Text aus dem längsten Psalm der Bibel wird nicht ganz klar, auf welches Wort der Schreiber hofft. Ich meine, es geht darum, dass Übeltäter von ihm weichen sollen (Vers 115) und dass er Gottes Weisung liebhat (Vers 113). Hoffen auf das Wort der Lebendigen, hoffen auf ein Zeichen, auf einen Wegweiser, so könnte ich den Vers verstehen. Denn es steht fest, dass Gott Schutz und Schild ist.

Wer weiss, vielleicht ging es dem Schreiber des Verses ähnlich wie uns heute: In den Wirren des Krieges hoffen wir auf ein Wort der Ermutigung und der Kraft für die leidenden Menschen. Es muss in dieser Situation nicht ein Wort sein. Es kann Zuwendung und ganz konkrete Hilfe sein. Und ich hoffe für mich auf viele Zeichen, die mein Vertrauen in das Bei-unsSein Gottes stärken, die Vertrauen in das Leben wiederherstellen, wenn alles wankt. Selber erlebe ich die Lebendige weniger als Schutz und Schild, eher als zuverlässige Begleiterin, die mich an der Hand nimmt, wenn ich sie brauche, die mir Kraft schenkt und mein Herz öffnet für die Menschen.

Danke, dass dein Wort stärkt.

Von Madeleine Strub-Jaccoud