Ruft laut, rühmt und sprecht: HERR, hilf deinem Volk!                                        Jeremia 31,7

Ich schreibe diesen Text am 25. Februar dieses Jahres und bin ganz unter dem Schock des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Es gibt Krieg in Europa nach einer langen Friedenszeit von 75 Jahren. «HERR, hilf deinem Volk» – das ist ein Gebet, das wir alle wohl in Gedanken an die Ukraine und ihre Menschen laut oder leise beten. An diesem 25. Februar lautet die Losung: «Der Herr schafft Recht seinem Volk und wird seinen Knechten gnädig sein.» Das ist wie ein zweiter Satz nach dem Hilferuf, und diese Hoffnung liegt nicht nur den Gebeten und Bitten der Ukrainer zugrunde, sondern auch den russischen Friedensdemonstranten in den Strassen von Moskau, von Sankt Petersburg, in so vielen Städten Russlands. Für ihren grossen Mut werden sie geschlagen und verhaftet. «Lass Recht aufblühen, wo Unrecht umgeht. Mach die Gefangenen von der Willkür frei!» Wenn uns die eigenen Worte fehlen, helfen diese Zitate. Ich schreibe sie hier auf, wohl wissend, dass vielleicht und hoffentlich am 23. Juni der Friede und die Freiheit in der Ukraine wieder hergestellt und das ukrainische Volk nicht einfach dem Machtwillen Putins unterworfen ist.

Im 31. Kapitel spricht Gott durch seinen Propheten und verheisst seinem Volk die Rückkehr aus der Gefangenschaft und Unterdrückung. Es sind grosse, tröstliche Worte für das Volk Israel.

Aber sie gelten, denke ich, auch für andere Völker! Amen!

Von Elisabeth Raiser