Als die drei Freunde Hiobs all das Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie und sassen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und red ten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr gross war.  Hiob 2,11.13

Die Freunde Hiobs sind einfach da. Mit ihm und seinem Schmerz. Sieben Tage und sieben Nächte und sie sagen nichts, nein, sie sind bei ihm. Sie texten ihn nicht zu mit Ratschlägen, sondern versuchen erst einmal, Leid zu lindern, indem sie präsent sind. Meine Kinder nehme ich oft einfach in den Arm und warte, bis sie sich beruhigt haben. Erst dann kann ich auf das Geschehene reagieren und etwas ansprechen. Meistens dauert das nicht sieben Tage und Nächte, kann sich aber als fast so lange anfühlen.

Sehen und erkennen, wenn der Schmerz gross ist, und dann angemessen handeln, das ist nicht immer einfach. Sich in andere einfühlen, quasi mit ihren Augen das Erlebte noch einmal durchleben, das braucht viel Übung und Empathie. Einen Menschen, der einfach da ist und dabeisitzt, das wünschen wir uns doch alle. Für mich ist Jesus so einer. Auch wenn ich gerade total am Absinken und beinahe am Ertrinken bin, Jesus ist da, sitzt neben mir und harrt mit mir aus. Und wer ist die zweite Person die da sitzt? Gott? Oder der Heilige Geist? Oder der Lieblingsmensch? Unglück bricht immer wieder über uns herein. Zu wissen, dass jemand dabeisitzt, ist schön und trägt mich jeweils weiter. Amen!

Von Markus Bürki