Es freue sich der Himmel, und die Erde sei fröhlich, und man sage unter den Völkern, dass der HERR regiert!
1. Chronik 16,31

Jede Zeit, jede Generation erzählt Geschichte neu. Die Gegenwart und ihre Lebensumstände prägen den Blick auf das Vergangene, das nun in neuer Weise verstanden wird. Dabei sagen die neuen Erzählungen und Texte häufig mehr über die Zeit ihrer Entstehung aus als über die Zeit, von der sie berichten. So auch die Bücher der Chronik, die nach der Rückkehr aus dem Exil in Babylon die Geschichte des Volkes Israel von Anfang an noch einmal ganz neu erzählen.

Alles auf Anfang also?!
Am Anfang dieses Liedes, zu dem unser Vers gehört, stehen Lob und Dank: «Danket dem HERRN, ruft seinen Namen an, tut kund unter den Völkern sein Tun! Singet und spielet ihm, redet von allen seinen Wundern!» (Verse 8 und 9).
Alle sollen sich mitfreuen, sogar Himmel und Erde und das Meer, Felder und Bäume (Verse 32 f.); und auch all die Menschen und Nationen, die nicht zum Volk Israel gehören. Was für ein Neuanfang!

Das passt gut zu dieser Woche, die vom Sonntag Quasimodogenitit (= wie die neugeborenen Kinder) herkommt: Etwas Neues ist geworden und ist im Werden! Wir dürfen gespannt sein und uns freuen – mit Himmel und Erde, mit Gottes Volk Israel, mit allen Menschen unter Gottes Himmel, als Töchter und Söhne, die zu Gott gehören!
Von Annegret Brauch