Einen andern Grund kann niemand legen ausser dem,
der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

1. Korinther 3,11

Der frühere St. Galler Kirchenratspräsident Dölf Weder beginnt eine Predigt über den heutigen Lehrtext – die Präambel der St. Galler Kantonalkirche – mit der Frage: «Welches ist das wirkliche Fundament Ihres Lebens?» Als mögliche Antworten vermutet er: Familie, finanzielle Absicherung, Sich-auf-sich-selber-Verlassen.

Die Antwort, die Paulus gibt, lautet: Jesus Christus. Die Antwort ist nur scheinbar «fundamentalistisch». Denn das Fundament trägt nicht. Der Christus, der das Fundament bilden soll, ist der gekreuzigte. Und dies, sagt Paulus, ist ein «Skandal» (1. Korinther 1,23). Das griechische Wort skandalon  bedeutet: «Falle». Wer in die Falle tappt, stürzt ab, seine Seele befindet sich im freien Fall. Ebendiese Fallenden, schreibt der zeitgenössische deutsche Schriftsteller und Theologe Christian Lehnert in seinen «Korinthischen Brocken», sind gemäss Paulus die «Berufenen» (vgl. 1,24).


Walk your talk ermutigt Dölf Weder uns Christenmenschen gegen Ende seiner Predigt mit einem amerikanischen Slogan: Lebe, was du vertrittst!  Ich schreibe diesen Text unterwegs nach St. Gallen, wo ich Dölf treffe. Ich werde ihn fragen, was Walk your talk unter den genannten «skandalösen» Bedingungen zu bedeuten hat.

Von Andreas Fischer