Der HERR ist seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt!
Habakuk 2,20

«Sei still und tu was man dir sagt», das hat wahrscheinlich jede/r schon einmal in seiner/ihrer Kindheit gehört. Dieser Satz könnte auch von dem das Übel ankündigenden Gerichtspropheten Habakuk stammen.
Irgendwie passt das gerade in unsere Zeit, mit den vielen – manchmal sich widersprechenden – Ankündigungen. Der grösste Teil der Bevölkerung folgt, Gott sei Dank, den vernünftigen Ankündigungen der Regierenden in der grassierenden Pandemie. Aber eine sehr laute Minderheit macht das Leben dann doch kompliziert
Das ist der Moment, wo ich mich nach Stille sehne; nach einem Moment, wo alles stillsteht und alle nachdenken. Dann haben alle eine vernünftige Entscheidung getroffen und verhalten sich so, dass es für alle das beste Ergebnis gibt. Eine sehr schöne Vision und doch so weit weg von unseren täglichen Erfahrungen. Aber es lässt mich verstehen, warum Habakuk Gott in «seinem heiligen Tempel» sieht und sich Stille um ihn herum wünscht. Das Anhalten und Stillwerden ist einfach eine gute Voraussetzung, um zuhören zu können und gute Entscheidungen zu treffen.

Von Rolf Bielefeld