Hört zu, ihr Könige, merkt auf, ihr Fürsten! Ich will singen dem HERRN,
ich will singen, will spielen dem HERRN, dem Gott Israels.

Richter 5,3

Debora und Barak singen, um auf Gott, die Lebendige, aufmerksam zu machen. Noch ist das Königtum im Volk im Entstehen begriffen, eine feste Struktur gibt es nicht.

Ist es nicht so, dass damals wie heute Menschen wichtig sind, die Lieder singen? Debora und Barak weisen auf die Lebendige hin. «Die Berge wankten vor dem Herrn – dem vom Sinai, dem Gott Israels.» Wo sind Debora und Barak heute? Wo sind Menschen, die von Gott singen, von seinen Taten der Befreiung? Mir kommt ein Lied von Juliette Gréco in den Sinn in der Übersetzung von Kurt Marti:
Für die muesch singe, min Sohn, wo tüe kämpfe für ds Läbe, ohni süsch e Waffe als äbe mit ihrem eigete  Läbe.

Wie können wir von Gott reden gegenüber den Mächtigen? Wie können wir singen und spielen von der Lebendigen? Vielleicht so, dass wir für uns singen im Gebet und darauf hoffen, dass die Lebendige uns hört. Oder so, dass wir teilnehmen, dort, wo nach einer gerechteren und friedlichen Welt gesucht wird. Wichtig scheint mir heute, dass unser Vertrauen gestärkt wird und wächst, dass Gott, die Lebendige, in unserer Welt gestärkt wird, sei es durch Lieder oder sei es durch unsere Gedanken und Gefühle.

Schenke uns eine laute Stimme des Vertrauens in das Leben.

Von Madeleine Strub-Jaccoud