Die Himmel erzählen die Ehre Gottes.    Psalm 19,2

Jetzt sind die Tage schon wieder spürbar länger. Und wenn die Sonne scheint, dann sehen wir ihren Lauf am Himmel. Der Himmel erzählt von der Erschaffung der Schöpfung, und die Sonne führt die Aufsicht über die Welt auf ihrer täglichen Bahn. Der Psalm als ganzer lädt dazu ein, sich auf die Schöpfung und mit ihr auf die Herrlichkeit Gottes einz lassen.
Letzthin hat mir ein Bekannter gesagt, wie sehr es ihn beelendet, dass wir täglich nur mit schlechten Nachrichten konfrontiert sind in den Zeitungen, am Radio, bei der Tagesschau. Und ich füge heute hinzu, ja, es geht mir auch so, und die Herrlichkeit der Schöpfung und die Herrlichkeit Gottes muss ich in meinem Herzen finden.

War das nicht immer schon so? An wen richtet sich der Psalm? An mich und an jede und jeden von uns. Die Himmel und die Sonne, das Wort der Lebendigen, sie sollen ebenso bestimmend sein für mich wie der Lärm um mich herum. An mir ist es, dies wahrzunehmen, der Sonne zuzuschauen, den Himmel in seiner Grenzenlosigkeit zu betrachten und wenigstens für ein paar Momente die Stille und die Ruhe einkehren zu lassen. Denn:
«Ein Tag sagt es dem andern, und eine Nacht tut es der andern kund, ohne Sprache, ohne Worte, mit unhörbarer Stimme.» (Psalm 19,3)

Von Madeleine Strub-Jaccoud