Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.     Epheser 1,1

Augen des Herzens. «Man sieht nur mit dem Herzen gut», schreibt Antoine de Saint-Exupéry im «Kleinen Prinzen». Wir kennen den Ausdruck, dass das Herz einem aufgehe. Gottfried Keller dichtete: «Trinkt, oh Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluss der Welt.» Nur wessen Herz beteiligt ist, kann so etwas sagen.

Nun aber: Wo liegt die Hoffnung? Im Jenseits oder geht es auch um die Hoffnung im Diesseits? Für mich ist es so, dass wir beides brauchen, Hoffnung im Diesseits und auf das Jenseits. Es lebt sich einfach besser damit.

Hoffen ist verwandt mit «hüpfen». Als siebenjähriges Kind hüpfte ich im Garten zum Tor und war einfach glücklich. Man kann auch zu lange hoffen und aus einer vertrackten Situation nicht herauskommen. Da täte allemal ein Entschluss not, um eine befreiende Tat zu beginnen.

Schlimm ist die Hoffnungslosigkeit. Da gibt es keine Zukunft, keine Perspektive, und nur Geduld führt aus der Depression. Von ihr weiss man, dass sie einmal aufhört, aber nicht wann. Wenn sich dann endlich die bleierne Decke hebt, fällt zögerlich Licht ein, die Hoffnung nimmt zu, und es wird möglich, wieder an den «Gott der Hoffnung», wie   Luther formulierte, zu glauben.

Von Kathrin Asper