Hilf uns, HERR, unser Gott;
denn wir verlassen uns auf dich. 2. Chronik 14,10
Was für eine Ansage!
Der Chronist betrachtet die Zeit der Könige Judas ab Salomon
und gibt seine persönlichen Bewertungen ab.
Es sei ihm gegönnt!
Angesichts von Politik- und Regierungshandeln in allen
Gesellschaften ist der Ausruf, den wir hier vor Augen haben,
nur zu verständlich. Auch in den Beziehungen zwischen
gleichen oder verschiedenen Geschlechtern kommt uns
dieser Ausruf wohl das eine oder andere Mal in den Sinn.
Ich frage mich allerdings, was macht denn Verlässlichkeit
in meinen Augen eigentlich aus? Es ist doch meine Erfahrung
mit anderen Menschen in sehr unterschiedlichen Situationen.
Die Erfahrung, dass Wort und Tat übereinstimmen. Die
Erfahrung, dass Loyalität bedingungslos gewährt wird. Die
Erfahrung, dass Kritik mit Liebe und Verständnis geübt wird.
Sich auf jemanden verlassen ist eine Mischung aus Erfahrung
und Gefühl. Alle, die in einer Partnerschaft leben, wissen
nur zu gut darum.
So ist es auch mit der grossen Politik: Erfahrung und Gefühl!
Hier wie dort muss sich die Verlässlichkeit täglich neu
beweisen und erntet Vertrauen und Sicherheit.
Und so kann dann dieser Vers auch leicht abgewandelt
werden: «Du darfst dich auf mich verlassen, aber leben und
deinen Weg gehen musst du schon selbständig!»
Von: Rolf Bielefeld