Ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens. Philipper 2,15–16

Einmal war ich an einem Sommerabend im Tessin unterwegs. Plötzlich sah ich an einem Hang unterhalb der Strasse viele Glühwürmchen. Sie verzauberten ein simples Grasbord in eine zauberhafte Fläche, auf der viele kleine Körper ein pulsierendes Licht von sich gaben. Es war ruhig, kein Sirren, keine Explosion, kein Rauch, nichts störte dieses leise Leuchten.
Sonst ist Licht immer etwas, das irgendwie sinnvoll auf den Menschen zugeschnitten und zweckdienlich ist, hier aber glimmten diese Glühwürmchen einfach friedlich und scheinbar absichtslos vor sich hin.
Doch halt, ich mache mich gerade kundig: So romantisch ist es auch wieder nicht – je heller ein Glühwürmchen leuchtet, desto grösser sind die Chancen, einen Partner zu finden. Und nach der Paarung kommt der Tod.
Selbst ein Licht in der Welt sein zu können, ist eine schöne Vorstellung. Bei Paulus nähren diese Menschen ihr Licht, ihr Leuchten durch das «Wort des Lebens», auch durch ihren Gehorsam. Ihrem Leuchten liegt also eine Haltung, eine Entscheidung zum Glauben zugrunde.
Bei mir ist es etwas anders: Mein Leuchten entsteht, wenn ich geliebt und verstanden werde, wenn ich sein kann, wie ich bin, wenn ich gut in etwas bin. Ist das vereinbar mit dem, was in der Losung steht?

Von Katharina Metzger