Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint,
der hoffe auf den Namen des HERRN! Jesaja 50,10
Die Zürcher Bibel übersetzt den Vers so: «der stütze sich auf
Gott». Finsternis hat etwas Bedrohliches. Als Pfadimädchen
hatte ich den Auftrag, in der finsteren Nacht am Rheinfall
Wache zu stehen. Wie dankbar war ich für ein Mäuerchen,
das mir Halt verlieh, eine Stütze. Und wie froh war ich, auch
ein wenig stolz, dass ich nach zwei Stunden wohlbehalten ins
Bett sinken konnte. Auf das Mäuerchen war Verlass, es war
eine Stütze in der Finsternis.
Ich hoffe, dass Gott in der Angst bei mir ist. Das dritte
Gottesknechtlied spricht von den Schmähungen, die der
Diener Gottes erleiden muss. Doch er vertraut auf Gott und
ist zuversichtlich. Wenn ich heute die Zeitung aufschlage
oder Nachrichten höre, dann denke ich, unsere Welt ist
eine einzige Finsternis. Wir sind privilegiert hier, wo wir so
leben können, wie wir möchten. Was ist zu tun, damit all die
Millionen Menschen, die leiden, Licht erfahren? Ich bin keine
Prophetin. Aber ich kann beten, dass der Gott des Lebens
eine Stütze ist für die leidenden Menschen. Ich kann beten,
dass die Lebendige Licht bringt in diese Finsternis.
Schenke du Licht und sei den leidenden Menschen eine Stütze.
Von: Madeleine Strub-Jaccoud