Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen
des HERRN, eures Gottes, preisen.
Joel 2,26

Das gleiche hebräische Wort hat zwei ganz verschiedene
Bedeutungen. In der Losung ist «essen» können etwas
Wohltuendes und Lebensnotwendiges. Aber der Anfang des
Joelbuchs beschreibt mit «fressen» zwei schwere Naturkatastrophen.
Riesige Schwärme von Wanderheuschrecken
fallen wie ein feindliches Heer über das Land und verzehren
alles, was in der Pflanzenwelt wächst. Die Flammen von
Wald- und Buschbränden entfalten eine ähnlich zerstörerische
Wirkung. Die Lebensgrundlagen, von denen sich Menschen
und Tiere ernähren, sind auf Jahre hinaus gefährdet.
Das Prophetenbuch gibt Hinweise, wie die Bewältigung einer
solchen Katastrophe aussehen kann. In einem langen Klagegebet
wird das Erschrecken über den Ausnahmezustand in
Worte gefasst. Die Wende beginnt mit dem Aufruf, dass sich
die Menschen besinnen und Gott neu zuwenden. Von Gott
kommt schliesslich die Zusage, im Land solle wieder ein
gutes Leben möglich sein. Im Losungsvers ist die Dankbarkeit
über den neuen Anfang zu spüren. Die Katastrophe ist
vorbei. Weil Gott seinen Segen gibt, können die Menschen
so viel essen, dass sie satt werden. – Wo liegen die Ursachen
für heutige Hungerkatastrophen? Krieg, Unrecht, Zusammenbruch
von Ökosystemen … Was heisst Besinnung? Was
ist nötig, damit der Segen zu allen Menschen kommt?

Von: Andreas Egli