Jesus: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und steht auf, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiss nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht. Markus 4,2628

Vor gut zwei Wochen war Ostern – und doch möchte ich noch einmal zurückgehen an den Anfang des Jahres, an dem ich diesen Text schreibe. Noch beflügelt mich Zuversicht, dass dies ein gutes Jahr wird. Dazu tragen wesentlich ein kleiner Junge von zwei Jahren und sein noch viel kleinerer, erst zwei Monate alter Bruder bei, beide Urenkel von uns. Nun ist es für uns schon die dritte glückliche Periode, in der wir eins nach dem andern ein neu geborenes Kind mit allen seinen winzig kleinen perfekten Gliedmassen, dem Gesichtchen, der Stimme usw. bestaunen, und auch wenn die Genetik uns ziemlich genau erklären kann, wie das zustande kommt, bleibt es ein unfassbares Wunder – es geht auf und wächst, und im Grunde wissen wir nicht wie. So ist mir das Gleichnis des Reiches Gottes, das ist wie ein Samen, der aufgeht und der Sämann weiss nicht wie, ganz nah. Das Reich Gottes wird uns geschenkt und hängt nicht von uns ab, sondern erfüllt uns, da wo es sich zeigt, mit Glück und Dankbarkeit. Wir können sicher dazu beitragen, dass es da, wo es sich zeigt – in den Kindern, in der Natur, im friedfertigen Zusammenleben der Menschen, in der Musik – behütet wird und gedeihen kann. Dann springt der Funke auf uns über! Wunderbar!

Von: Elisabeth Raiser