Wie soll ich dem HERRN vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut? Psalm 116,12

Es sind ein paar Worte, die mir aus dem Psalm entgegenkommen, Worte, die helfen, die Losung wertzuschätzen: «Er hat sein Ohr zu mir geneigt» (Vers 2), «Der Herr behütet die Einfältigen» (Vers 6), «Du hast mein Leben gerettet». Darauf fragt der Sänger oder die Sängerin des Psalms, was er oder sie Gott zurückgeben kann. Vielleicht dass ich selber mein Ohr neige, um die Stimme der Lebendigen zu hören. Oder dass ich selber einfältig sein kann und nicht vom Drang beseelt bin, die Welt erklären zu müssen und sowieso alles besser zu wissen. Leben retten? Darum kann ich Gott bitten, dass die Lebendige den Menschen, die unter Krieg, Gewalt, Unterdrückung, Hunger und Durst leiden, beisteht und ihnen hilft. Von der Barmherzigkeit Gottes ist in unserem Psalm die Rede. Sie soll in erster Linie den Leidenden zuteilwerden. Zu ihnen neigt sich das Ohr, in meiner Einfalt kann ich beten und kann um Leben in Gerechtigkeit und Frieden für alle bitten. Ob ich mit diesen Gedanken und diesem Tun Gott etwas zurückgebe, weiss ich nicht. Aber das ist auch nicht so wichtig. Wichtig scheint mir, dass ich beharrlich daran festhalte, dass Gottes Barmherzigkeit eine Kraft ist, mit der ich in meinem Leben rechne und dankbar bin dafür.

Danke, Gott des Lebens, dass du für alle Menschen da bist.

Von: Madeleine Strub-Jaccoud