Jesus sprach zur kanaanäischen Frau: Frau, dein Glaube ist gross. Dir geschehe, wie du willst! Matthäus 15,28

Wie gross muss mein Glaube sein, bis das geschieht, was ich will? Die Frau aus Kanaan beeindruckt mich. Sie lässt nicht locker, fordert Jesus heraus. Und sie ist schon mit wenig zufrieden. Ein kleiner Anteil seiner Macht, so gross wie die Brotkrümel, die vom Tisch fallen, würde ihr schon genügen, sagt sie. Dann, so gross ist ihr Glaube, wird ihre Tochter gesund. Da ist auch Jesus beeindruckt. Und er erfüllt ihren Wunsch. Dabei bittet er selbst später in Gethsemane «Nicht was ich will, sondern was du willst, geschehe.» Mein Wille versus Gottes Willen. Wie geht das zusammen?

Geht es um die Frage: Mein Wille versus Gottes Willen? Oder eher um die Frage: Mein Wille versus meinen Glauben? Jesus betet: «Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber.» Mich beeindrucken die vier kleinen Worte: «Wenn es möglich ist, …» Glauben, verstanden als Vertrauen, als Verbindung mit dem Grund, der mich hält, kann ich nur jetzt. Ich kann weder gestern noch morgen glauben. Ebenso kann ich nicht auf Vorrat atmen. Atmen kann ich nur jetzt. Glauben ebenso. Die Frau aus Kanaan entscheidet sich, jetzt zu glauben. Jesus in Gethsemane ebenso. Das ist für mich gross, im Sinne von beeindruckend.   

Von: Lars Syring / Chatrina Gaudenz