Boldern inspiriert – Der Dokumentarfilm von Stefan Muggli

Wenn sich eine Schlange junger Menschen in das Jugendhaus
auf Boldern bewegt, schreiben wir das Jahr 1948. Wenn
ehemalige Studienleiterinnen und Studienleiter von Begegnungen,
Erfahrungen, von offenen Räumen berichten, geht
die Geschichte weiter. Wenn Interviews geführt werden zur
Identität von Boldern, wird deutlich, welche gesellschaftspolitischen
Themen Aufsehen erregen. Wenn sich der heutige
Stiftungsrat über das Modell der zukünftigen Wohnüberbauung
beugt, werfen wir einen Blick in die Zukunft.
Und wenn die Linde vor dem Seehaus ins Bild kommt, reden
wir von den Wurzeln, vom Schutz der Blätterkrone und vom
Blick durch die Blätter in die Weite.
Stefan Muggli schlug uns vor anderthalb Jahren vor, einen
Dokumentarfilm über Boldern zu drehen. Die Filmkommission
erarbeitete gemeinsam mit ihm die Themen des Films
in einem Dossier. Sponsoren wurden gesucht und gefunden,
und schon bald ging es los mit den Dreharbeiten. Ziel des
Films ist es, den Blick in die Zukunft von Boldern zu richten.
Dieser Blick soll sich aus der vielfältigen Geschichte entwickeln
und auch die Gegenwart anschauen. Der Film ist ein
Verweben aller drei Ebenen und zeigt, dass Boldern ein Ort
der Begegnung, der Auseinandersetzung und der Hoffnung
war, ist und sein wird. Die Menschen, die gefilmt wurden,
kommen uns nahe. Die Themen, die angesprochen werden,
sind aktuell, eingebettet in das Nachdenken über die
Präsenz von Kirche in den gesellschaftspolitischen Fragen.
Und immer wieder sehen und hören wir, dass Boldern den
Menschen eine Stimme gibt, die in der Gesellschaft keine
haben. Es ist sehr eindrücklich, dass keine der ehemaligen
Leitungspersonen von «ich habe» spricht, sondern immer
von einem «wir haben». Das gibt einen Blick in die Boldern-
Community.
Der Film feiert am Jubiläumsfest am 2. September Premiere
und kann anschliessend auf der Homepage www.bolderninspiriert.
ch angeschaut werden.

Ein Credo für die Zukunft, Visionen in eine visionslose Zeit – Das Buch, herausgegeben von Hans Strub

Wenn Persönlichkeiten in den vergangenen sechs Jahren im
Rahmen der Veranstaltungen von «Boldern inspiriert» über
theologische, politische, ökologische Themen berichteten
oder als Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus ihren Werken
lasen, dann wurde zugehört, gefragt, diskutiert, ja sogar
debattiert. Wenn Menschen aus der nahen und der weiteren
Umgebung auf Boldern kamen, um sich inspirieren zu lassen,
entwickelte sich eine Atmosphäre der Konzentration und
der Solidarität. Die beiden «langen Pfingstnächte» liessen
ebenso wie etliche Veranstaltungen eine Gemeinschaft entstehen,
die gerne auch als «Kirche auf Zeit und bei Gelegenheit
» bezeichnet werden kann.
Nun wurden die Persönlichkeiten, die sich an den Veranstaltungen
beteiligt hatten, die Autorinnen und Autoren
der Bolderntexte und einige andere angefragt, einen Text
zu schreiben über ihre Perspektiven und Visionen für die
Zukunft, die sie mit anderen teilen möchten. Und wieder
ist eine Vielfalt entstanden, eine Vielfalt, die nicht beliebig
ist, sondern eine, die aktuelle Fragen aufnimmt und in Visionen
giesst. Es sprudelt geradezu! Und es verwundert nicht,
dass viele der Beiträge an Themen anknüpfen, die auch im
Film angesprochen werden. Das Buch gibt Einblick in gesellschaftspolitische
Herausforderungen wie Migration, in die
Theologie, in die drängenden Fragen der Klimakrise, in die
Literatur und den politischen Diskurs. Das Buch ermutigt
dazu, die eigenen Visionen zu ergründen. Und es ermutigt
zum Gespräch, zur Auseinandersetzung und zur Hoffnung.
Es zeigt auf, dass gar nicht über die Zukunft von Boldern
geschrieben werden muss, sondern dass der einmalige Ort
selbst ein Ort der Zukunft ist.
Die Vernissage findet am Jubiläumsfest am 2. September
statt. Das Buch kann anschliessend bei der Geschäftsleitung,
dominique.meier@boldern-inspiriert, für Fr. 20.– erworben
werden.