Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist.
Wohl dem, der auf ihn trauet! Psalm 34,9
Jesus wurde auf grauenvolle Weise umgebracht. Das haben
diejenigen, die ihm folgen, nie verschwiegen und verdrängt.
Wo wir als Christinnen und Christen unseren Glauben bekennen,
reden wir vom «Tod am Kreuz». Am Karfreitag feiern
wir ihn und behaupten, dass sich just an diesem Tod ablesen
lässt, «wie freundlich die Ewige ist». Aussenstehende haben
das schon immer als skandalös und absurd empfunden. Uns
selbst ist es oft weniger ein Trost als ein unlösbares Rätsel.
Wie nur sollen wir verständlich zur Sprache bringen, dass
jener Tod und Gottes Zuwendung zu den Menschen und
zur Welt eng miteinander verknüpft sind?
Der heutige Psalmvers wird oft zitiert, wenn die Gemeinde
beim Abendmahl zur Austeilung eingeladen wird. Handzeichen,
Gesten schaffen Klarheit: Da bricht eine Brot und alle
erhalten einen Bissen. Alle trinken aus demselben Becher
(oder wenigstens vom selben Saft). Sie schauen einander
vielleicht nicht einmal in die Augen. Nicht selten tun sie
eher unbeholfen, was sie tun. Aber sie lassen sich gesagt sein:
Du gehörst dazu. Du bist nicht gebunden an das, was war.
Dir sind Lasten abgenommen. Gott sieht dich an, wendet
sich dir zu. Du bist angenommen, bist im Frieden. Du hast
Zukunft und Hoffnung. Diesen Geschmack haben wir auf
der Zunge, und wir sehen einander an, wie freundlich unser
Gott ist.
Von: Beni Schubert