Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch
ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. 1. Petrus 1,15

Man könnte im ersten Moment denken, sonntags fällt das
mit dem heiligen Lebenswandel ein bisschen leichter, weil
man freier ist und Zeit hat. Weit gefehlt. Viel zu viele haben
Dienst am Sonntag, nicht nur in Spitälern mit zu wenig Personal.
Aber der 1. Petrusbrief ist auch nicht nur für Sonntage
geschrieben, also muss er alltagstauglich sein.
Dazu ergründe ich, was «heilig» ist. Auf Wikipedia gibt es
folgende, interessante Definition: «Heilig ist ein religiöser
Ausdruck, der eine Person, einen Gegenstand oder einen
Begriff einer Sphäre des Göttlichen, Vollkommenen oder
Absoluten zuordnet.»
Damit kann ich etwas anfangen, das geht auch wochentags.
Ich ordne eine Person der Sphäre des Göttlichen zu.
Ich fange bei mir selbst an. Kurz gesagt: Ich bete. Natürlich
auch für meinen Lebenswandel. Dann ordne ich zweitens
einen Gegenstand der Sphäre des Vollkommenen zu. Konkret:
Ich spende etwas Geld. Geld ist zwar etwas ganz und
gar Unvollkommenes, die Missbrauchsmöglichkeiten sind
unüberschaubar, aber ich kann es im Moment des Ausgebens
einem guten Zweck zuordnen. Drittens ordne ich einen
Begriff der Sphäre des Absoluten zu. Das heisst für mich
beispielsweise: Gott ist die Liebe. Meine Liebsten unter den
Menschen kann ich dann mit meinen übertriebenen Erwartungen
verschonen und mehr liebhaben.

Von: Dörte Gebhard