Lobet, ihr Völker, unsern Gott, lasst seinen Ruhm   weit erschallen, der unsre Seelen am Leben erhält  und lässt unsere Füsse nicht gleiten.                Psalm 66,8–9

Die «Route 66» ist eine der bekanntesten Strassen der Welt. Fast 4000 Kilometer lang, führt sie von Chicago nach Santa Monica an die Westküste der USA.

Auf ihr zogen im 19. Jahrhundert Siedler und in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts verarmte Farmer nach jahrelangen Staubstürmen und Dürre zu den Obstplantagen Kaliforniens. Gefährlich war dieser Weg. Aber sie nahmen ihn auf sich für die Sehnsucht nach Freiheit und den Traum von einem besseren Leben.

Eigenartig, dass auch der Psalm 66 in der Bibel mit grossem Jubel einen Weg besingt, der in die Freiheit und ein besseres Leben führt. Gemeint ist der Weg des Volkes Israel aus der Knechtschaft ins Gelobte Land. Der sogenannte Exodus.

Gott, der auch heute Menschen aus dem Elend in die Freiheit führt? Uns oder wen?

Ob die Wege der Flüchtlinge in einem Europa der Zukunft einmal ähnlich legendär sein werden wie die Route 66 oder der Exodus? Der christliche Glaube hat einst die Route über das Mittelmeer genommen. Menschen brachten auf diesem Weg das Evangelium zu uns. Warum soll auf dieser legendären Route nicht erneut Gutes zu uns kommen?

Adventlich wäre eine solche Umkehrung der üblichen Sicht.

Von Ulrike Müller