Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe  suchen. Hesekiel 34,12

So zukunftsversprechend spricht der Gott Israels! Im schönen Bild des Hirten zeigt er sich als der, dem das Ergehen seiner Schafe (das Volk Israel) am Herzen liegt. Gott musste sich aber auch um seine Schafe kümmern, denn sie wurden von ihren eigenen Hirten (den Königen und ihren Beamten) schmählich im Stich gelassen. So stellt der Prophet Hesekiel die geschichtlichen Vorgänge dar, die sich ereignet haben: die Deportation der judäischen Führungsschicht nach dem verlorenen Krieg gegen Babylon. Aber Gott lässt die Schafe nicht büssen für das Fehlverhalten ihrer Hirten: «Ich werde meine Schafe vor ihrem Rachen retten, und sie werden ihnen nicht zum Frass werden.» (Vers 10) Gott überlässt sie nicht sich selbst, im Gegenteil: Er nimmt sich ihrer höchstselbst an. Auch über die zeitliche Distanz von zweieinhalbtausend Jahren lässt sich erahnen, was eine solche Botschaft bei den «Schafen» ausgelöst haben muss. Sie spüren, dass sie nicht verloren sind, sie können glauben, dass sie weiterhin unter Gottes Schutz stehen, dass sie nicht einfach allem und allen ausgeliefert sind. Sie sind gehalten von Gott auch dann, wenn das Leben schwierig ist, und sie dürfen darauf vertrauen, dass sie nicht allein gelassen sind. Eine Botschaft, die auch für heute eine grosse Zuversicht ausstrahlt! Vertrauen wir ihr und geben wir sie weiter, gerade jetzt!

Von Hans Strub