Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle.   Lukas 20,38

«Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Er ist es, der das Leben schafft, erhält und der das Leben über alles in der Welt liebt. In der Hoffnung auf diesen Gott sagen wir: Dies ist nicht das Ende.» So spreche ich oft bei Beerdigungen.

Doch wie dieses Leben aussieht, da gehen die Ansichten weit auseinander, selbst unter den Christinnen und Christen. Bei Gesprächen versuche ich mich ganz auf die jeweiligen Jenseitsvorstellungen meines Gegenübers einzulassen.

Gerne würde ich auch mit Ihnen in einen Dialog eintreten: Was denken Sie über das Leib-Seele-Verhältnis? Gibt es in einer jenseitigen Welt ein individuelles Dasein oder haben wir Anteil an dem Alles-in-Allem, an der Unio mystica? Der heutige Text spricht davon, dass wir «in Gott» leben werden. Wie stellen Sie sich das vor? Wie ist das mit der Zeit? Gibt es jenseits unserer irdischen Welt noch zeitliche Abläufe? Wie wird unser irdisches Leben beurteilt werden? Und von wem? Von Jesus Christus oder gar von mir selbst, im Wissen, ein geliebtes Kind Gottes zu sein?

Einen Tag vor dem ersten Advent denke ich darüber nach: Welche zukünftige Welt erhoffe ich? Bin ich offen für das, was mich da erwartet? Verändert es mein Leben hier?

Von Barbara Heyse-Schaefer