Christus spricht: Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.          Offenbarung 22,16

Nun sind wir also am Ende der Offenbarung angekommen und schliessen den Kreis mit grossem Pathos. Ich will mich jetzt nicht über die Naherwartung der Gemeinde auslassen, sondern der Frage nachgehen, wie wichtig es eigentlich für uns Glaubende ist, dass Jesu aus der Familie Davids stammt. Familie ist wichtig, sowohl die Kernfamilie als auch die erweiterte Familie. Sie ist unser Ankerpunkt, es sind die Menschen, die uns am vertrautesten sind und die wir in der Regel sehr lieben. Familie kann aber auch die Hölle sein, wenn all das sich ins Gegenteil verkehrt hat – aus welchen Gründen auch immer. Das wusste auch Jesus, war doch sein Verhältnis zu seiner Familie nicht spannungsfrei.

Für Matthäus war der Stammbaum entscheidend (Kapitel 1), da nur so die Anbindung an die jüdischen Prophezeiungen des kommenden Messias gelingen konnte.

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Wenn es der Kern unseres Glaubens ist, dass wir durch den prophezeiten Messias in den Stand der Unschuld zurückversetzt werden, dann ist die Verbindung mit David entscheidend wichtig. Wenn der Kern unseres Glaubens jedoch die Befreiung in Gedanken, Worten und Taten ist, begleitet vom Willen, die in Jesus vorgelebte bedingungslose Liebe selber zu leben – dann ist es völlig bedeutungslos.

Von Rolf Bielefeld