Du sprichst: Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!, und weisst nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloss. Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weisse Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blösse nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. Offenbarung 3,17–18

Es gibt diese bequeme Haltung,
ja nichts zu verändern.
Ich habe mich schlecht und recht
eingerichtet in meinem Leben.
Ich bin auf eine Art bedürfnislos,
die ein wenig «tötelet».
Solche Selbstzufriedenheit ist fast
ein wenig wie die Resignation,
die lähmt und die mich trennt
von der Sehnsucht nach mehr.
Mehr Wahrheit, mehr Beziehungen,
mehr volles pralles Leben.
Wo aber gibt es diese Augensalbe,
die meine Blindheit kuriert und mir hilft,
meine Blösse und Armut zu sehen?
Ein Wechsel der Perspektive
könnte mir die Augen öffnen.
Weniger ich, ich, ich. Mehr du. Mehr wir.

Von Heidi Berner