Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen! Matthäus 8,26

Mein Partner und ich sprechen über die Geschichte «Die Stillung des Seesturms», woraus der obige Vers stammt.

Ich: «Das ist so eine richtige Jesus-Superman-Geschichte. Damit kann ich nichts anfangen! – Klar hat man Angst, wenn man in einen Sturm gerät.»

Er: «Es ist eben eine typische Wundergeschichte, die hat eine eigene Dramatik.»

Ich: «Aber was soll ich denn daraus mitnehmen? Da schläft einer in grösster Gefahr, bemerkt die Angst um ihn herum nicht, steht auf, bändigt mal schnell den Wind und sagt den anderen auch noch, sie seien Angsthasen.»

Er: «Ich sehe in dieser Geschichte anderes, viele Urbilder mit symbolischem Gehalt: Sturm, drohendes Wasser, eine bedrohte Gemeinschaft. Jesus ist da, auch wenn er nicht gerade verfügbar ist. Wichtig ist die Verbindung, das Vertrauen zu ihm. Das darf nicht verloren gehen.»

Ich: «Sag das mal den Menschen, die tatsächlich vom Meer überrollt werden und ertrinken. Da ist kein Jesus, der ihnen hilft.»

Er: «Aber eine solche Geschichte lässt uns Menschen vielleicht überhaupt erst etwas wagen.»

Ich: «Ja, für uns, die wir nicht an Leib und Leben bedroht sind und gerade gemütlich in der Stube sitzen, mag das eine Mutgeschichte sein. Aber wenn du keine andere Wahl hast, als dein Leben aufs Spiel zu setzen?»

Von Katharina Metzger