Geh hin, der HERR sei mit dir! 1. Samuel 17,37

«David und Goliath» ist sicherlich eine der bekanntesten Geschichten des Alten Testaments. Das Kleine gewinnt gegen das Grosse.

Eine Kriegsgeschichte mit schlimmer Brutalität, die ich heute vor dem Hintergrund des realen Krieges in der Ukraine lese. Und nein. Ich kann da nicht mit.

«Geh hin, der Herr sei mit dir!» Das ist kein freundlich gemeintes Wort, das ich Ihnen heute einfach so zusprechen möchte, sondern die Aufforderung Sauls an David, in den Kampf zu ziehen.

Mann gegen Mann.

David gegen Goliath.

Jetzt könnte man meinen, das sei ja besser als ein grosses Gemetzel, aber das kommt auch noch.

Und so bleibt mir die Losung heute im Hals stecken, weil er eng geworden ist, zugeschnürt von den Kriegsbildern und den schrecklichen Nachrichten vom Krieg direkt vor unserer Haustür.

Für mich ist klar, wann immer wir sagen: Geh hin, der Herr sei mit dir! und schicken Menschen in den Krieg, lügen wir.

Denn Gott zieht nicht mit in den Kampf, sondern stirbt auf dem Schlachtfeld.

Er stirbt zusammen mit der Menschlichkeit, der Güte, der Gnade und der Barmherzigkeit.

Von Sigrun Wlke-Holtmann