Der Welt Grundfesten sind des HERRN, und er hat die Erde darauf gesetzt. 1. Samuel 2,8

Wer hätte nicht gern «Grundfesten»? In unruhigen Zeiten erst recht, wenn der Terminkalender viele Fragezeichen hat, wenn die allgemeinen Aussichten mehr als ungewiss sind. Dann ertappe ich mich dabei, dass ich die Grundfesten mit dem verwechsle, was ich schon lange gewohnt bin. Aber auch die bewährtesten Gewohnheiten taugen nicht als Grundfesten. Heute hilft mir die Prophetenmutter Hanna, von dieser Überzeugung abzusehen. Nein, nicht mit spektakulären Vorhersagen oder Prognosen. Die Propheten Israels waren keine Vorhersager, sondern «Hervorsager». Hanna hilft mir, das Selbstverständliche und Gewöhnliche einmal sein zu lassen, und sie «sagt mir hervor», dass die Grundfesten nicht meine sind, sondern dass sie Gott gehören.

Josua Boesch hat es früher «hervorgesagt». Er wäre im November hundert Jahre alt geworden; seine Gedichte werden nun viel, viel älter. Er dichtete nur wenige Worte über die Grundfesten, auf die Verlass ist, in barmherziger Ergänzung zu allerlei menschlichen Gewohnheiten:

Gott / isch grooss / gröösser / als ales wo grooss isch / mächtiger / als ales wo mächtig isch / … gott / isch daa / nööcher / als ales won eim nööch gaat / wiiter / als ales won eim z wiit gaat … / das isch waar / vil waarer als ales / won au waar isch / vil würklicher als ales / won au würkli isch …

Von Dörte Gebhard