Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.
Johannes 4,14

Die ganze Geschichte von der Samaritanerin am Brunnen in Johannes 4 ist eine der tröstlichsten und schönsten, auch dramatischsten unter all den Erzählungen von Begegnungen Jesu mit seinen Mitmenschen. Jesus hat ein langes Gespräch mit der Frau geführt – über den Durst, das Stillen des Durstes mit klarem Wasser aus dem Brunnen; das lebendige Wasser, das zu einer Quelle zum ewigen Leben wird. Aber auch über ihre fünf  Männer hat er mit ihr gesprochen. Nun rennt sie aufgeregt in ihre Stadt Sychar und ruft ihre Leute zusammen. «Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, ob er nicht der Christus sei!»
Grosse Hoffnung entsteht bei den Menschen. Die Samaritaner haben keine Gemein- schaft mit den Juden, aber sie eilen hinaus, bitten Jesus, noch zwei Tage bei ihnen zu bleiben, und viele von ihnen glauben von da an an ihn, den Christus. Es ist eine sehr menschliche Offenbarungsgeschichte, in der Jesus die Grenze seiner Volkszugehörigkeit überschreitet und seine Botschaft und Gnade ausweitet auf alle Menschen: Alle können vom Wasser zum ewigen Leben trinken. Das lebensbringende Wasser ist ein wunderbares Bild für den Glauben. Und so sagen die Samaritaner schliesslich voller Dankbarkeit von Jesus: «Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.»
Von Elisabeth Raiser