Hasst das Böse und uns liebt das Gute. Richtet das Recht auf im Tor,
vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, gnädig sein.

Amos 5,15

Der Prophet stimmt eine Totenklage an über das Haus Israel. Jerusalem ist zerstört und wird nicht wieder auferstehen, so die Worte des Propheten. Es gibt nur ein Mittel, um am Leben zu bleiben, nämlich Gott, die Lebendige, zu suchen. Der Grund der Zerstörung wird in Vers 11 erwähnt: «Darum, weil ihr dem Hilflosen Pachtzins auferlegt und Abgaben vom Getreide von ihm nehmt.» Ungerechtigkeit herrscht, und darum wird Jerusalem zerstört. Ein neuerlicher Aufruf des Propheten verheisst vielleicht Gnade: Gutes zu tun und nichts Böses, Gerechtigkeit walten zu lassen anstelle von Ausbeutung.
Es ist keine Frage, was gut und was böse ist in unserem Text. Amos nennt das Böse beim Namen: Ungerechtigkeit gegen die Armen. Und damit sind wir mitten in der Frage nach weltweiter Gerechtigkeit. Zwar schauen wir nicht auf Trümmer, aber au  Tausende Menschen auf der Flucht. Ihnen verweigern wir Asyl. Viele dieser Menschen fliehen aus Unrechtsystemen, aus Armut und vor Gewalt.

Liebt das Gute, sagt der Prophet. Mir sagt er: Setze dich ein für flüchtende Menschen und für eine weltweite Gerechtigkeit.

Schenke du Kraft, Zukunft und Hoffnung.
Von Madeleine Strub-Jaccoud