Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben,
wozu du berufen bist, und bekannt hast das gute Bekenntnis
vor vielen Zeugen. 1.Timotheus 6,12
Timotheus, Schüler des Paulus, ja eigentlich sein geliebter Ziehsohn, bekommt vom Apostel die wichtige Aufgabe der Gemeindeentwicklung und Gemeindeführung übertragen. Diese Aufgabe war vielleicht die allerschwierigste in der entstehenden Gemeinschaft der von Christus Ergriffenen. Sie hat über viele Generationen hinweg eine Art Idealbild der Gemeinde geprägt.
Es ging dabei nicht bloss darum, Toptheologe zu sein, herausragender Organisationsentwickler oder Modellchrist. Auch Altersweisheit war kein Kriterium, obwohl Timotheus darüber klagt, dass er als zu jung erachtet wurde. Eher ging es darum, die Menschen in der Gemeinde zur ganzen Fülle der Gottesbeziehung zu ermutigen. Und dies gemeinsam und eines Sinnes zu tun: den entstehenden Irrlehren entgegenzusteuern, in der Familie wie auch in der Gemeinschaft der Glaubenden, nach bestem Wissen und Gewissen ein untadeliges Leben zu führen. Und dabei zu ertasten, was das ewige Leben bedeuten könnte: auf dem Weg mit Christus zu sein und seine Gebote zu halten, «bis er kommt». Ewig ist nicht die Gestalt, sondern die Beziehung, das, was wir Liebe nennen, was entsteht, wenn wir uns mit aller Kraft und Hingabe füreinander einsetzen.
Von Reinhild Traitler