Unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen:
Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch
am Trost teil.
2. Korinther 1,7

Paulus schreibt diese Zeilen nicht in einem sicheren Hafen, sondern aus Sturm und Dunkelheit. Er erinnert sich an Zeiten, in denen ihm das Leben zwischen den Fingern zerrann: Todesbedrohung, Angst, Verzweiflung, Schwäche. Doch er hält fest: Hoffnung ist möglich. Hoffnung ist tragfähig. Nicht weil alles gut wird, sondern weil Gott darin gegenwärtig ist.
Schon in vergangenem Leiden hat Paulus erlebt, dass sein Leiden kein exklusiver Schmerz ist. Die Gemeinde leidet mit. Christliche Gemeinschaft ist keine Bühne der Starken. Sie bietet Raum für Tränen, für Zerbrochenes.
So ist es auch mit dem Trost. Er ist mehr als ein gutes Wort. Er ist eine Bewegung des Weitergebens: von Gott zu Paulus. Von Paulus zur Gemeinde. Von einem Herzen zum anderen. Ein «Trostverbund» entsteht. Keiner ist allein.
Trost ist noch keine Lösung. Aber er ist ein Licht. Er wächst aus dem Vertrauen, dass Gott mitten in der Dunkelheit wohnt. Dass Vergebung, Annahme, Hoffnung möglich sind. Dass Gemeinschaft mehr ist als bloss Nähe – sie ist Gnade in Bewegung.

Von: Barbara Heyse-Schaefer