Seine Macht ist ewig und vergeht nicht,
und sein Reich hat kein Ende.
Daniel 7,14

Kürzlich beim Spazierengehen an dem Ort, wo ich meinen Lebensabend verbringe, überraschte mich das Gefühl der Dauer, des Ewigen. Ich fühlte mich geborgen, und das Gefühl versprach anzudauern. So muss es sein, dachte ich, um zufrieden und im Einklang leben zu dürfen.
An dieses Gefühl schloss sich die Erinnerung an die Kindheit an, das gleiche Gefühl hatte ich damals, fast achtzig Jahre zuvor! Der Unterschied allerdings ist: Damals wusste ich noch nicht, dass ein ganzes Leben vor mir lag, mit Änderungen, Verlusten und Hoffnungen, Neuanfängen wie plötzlichen Richtungsänderungen. Die Vorstellung dafür fehlte mir damals und ich war aufgehoben im Gefühl ewiger – allerdings illusorischer – Dauer.
Von Gott heisst es in der Losung, er sei ewig und sein Reich ohne Ende. Wie tröstlich ist das. Im Alter, wo einen aller Vorstellung nach nicht mehr vieles erwartet. Es ist beruhigend und tröstlich, an das Göttliche zu denken als ewig und über den eigenen Tod hinausgehend. Ja, den eigenen Tod in dieser Ewigkeit aufgenommen und getragen zu wissen.

Von: Kathrin Asper