Der HERR sprach zu Mose: Du sollst alles reden, was ich dir gebieten werde. 2. Mose 7,1.2

In der Erzählung vom Auszug aus Ägypten sind die Gegenspieler klar. Einerseits ist es der Pharao, der König des Grossreichs Ägypten. Er steht an der Spitze eines mächtigen Staatsapparats und wird in seinem Land wie ein Gott verehrt. Andererseits ist es der Gott eines kleinen Wüstenvolks, das in Ägypten Sklavenarbeit leistete und nun den Weg in die Freiheit sucht. Es scheint, dass die Überlegenheit klar beim Pharao liegt. Aber der Text kehrt die Verhältnisse um. An der Spitze steht der biblische Gott, der sich mit seinem Namen bekannt gemacht hat. Ihm untergeordnet ist Mose, der das göttliche Wort empfängt und weitergibt. Gegenüber dem Pharao bekommt er fast die Stellung eines göttlichen Wesens. Wieder eine Stufe tiefer steht Moses Bruder Aaron. Wie ein Prophet überbringt er die Botschaft, die er empfangen hat. Erst an unterster Stelle findet man den Pharao, für den die Nachricht bestimmt ist. Im Gegensatz zur Geschichtsschreibung von Ägypten trägt er nicht einmal einen Namen. «Der HERR sagte zu Mose: Sieh, ich setze dich als göttliches Wesen für den Pharao ein. Und Aaron, dein Bruder, wird dein Prophet sein. Du wirst alles reden, was ich dir auftragen werde. Und Aaron, dein Bruder, wird es zum Pharao reden. Dann lässt er die Israeliten aus seinem Land ziehen.»

Von: Andreas Egli