Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen
im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in
seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat,
und kauft den Acker. Matthäus 13,44
Jedes der sieben Gleichnisse über das Himmelreich, die Matthäus
in der sogenannten Gleichnisrede im 13. Kapitel seines
Evangeliums überliefert, zeigt einen anderen Aspekt,
wie Gottes Macht erkennbar ist und wirkt. Bei diesem liegt
der Fokus darauf, dass ein Mensch überraschend und unerwartet
etwas Verborgenes entdeckt und dieses sogleich als
etwas Kostbares, Unvergleichliches, Einzigartiges erkennt.
Er wird sozusagen von diesem Fund so ergriffen, dass er
das, was bisher Bedeutung und Gewicht in seinem Leben
hatte, loslassen kann und will. Eine Freude ergreift ihn, die
alles in Bewegung bringt. Es scheint zunächst ein innerer
Prozess zu sein: Ein Mensch verändert sich und sein Tun.
Was sein Umfeld dazu meint, spielt keine Rolle; auch was
nach dem erfolgreichen Kauf geschieht, interessiert nicht.
Die Freude durchdringt und verwandelt, was bisher war,
zeigt neue Wege. Ein Mensch wurde gefunden und hat sich
finden lassen.
Mir gefällt an diesem Gleichnis, dass es meinen Aktivismus
erst einmal ausbremst. Wenn ich mein tägliches «Ackern»
anschaue, frage ich mich: Wie will, wie wird Gottes
dynamis (griechisch für: Macht, Kraft, Einfluss, Vermögen)
mich heute wohl finden? Ich bin gespannt …
Von: Annegret Brauch