Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,
so will ich mich von euch finden lassen, spricht
der HERR. Jeremia 29,13–14
Die heutige Losung ist aus dem Brief Jeremias an die Deportierten
in Babylon herausgeschnitten. Ich empfehle, den ganzen
Brief zu lesen; denn er markiert eine Wende in der Verkündigung
des Propheten. Ging es in den Kapiteln davor um
die Folgen der Entfremdung des Volkes von seinem Gott, um
die Konsequenzen der Missachtung der göttlichen Rechtsordnungen
durch die Mächtigen in Israel und Juda, also um
«Gottes Gericht», geht es hier um Zukunft und Hoffnung.
«Denn ich weiss wohl, was ich für Gedanken über euch habe,
spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides,
dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.» (Vers 11) Gott
hat noch etwas vor mit seinem Volk. Vertreibung, Krieg und
Zerstörung haben nicht das letzte Wort, sie sind nicht das
Ende. Damals nicht – und auch heute nicht. Gott hat einen
anderen Plan: Frieden, Zukunft und Hoffnung. Und er bindet
seine Menschen auf zweifache Weise in seine Strategie ein:
«Suchet der Stadt (d. h. an eurem Ort) Bestes (Schalom)!»
(Vers 7) und «Sucht mich von ganzem Herzen, mit all eurer
Kraft!» (Verse 13 ff.). – Ja, es braucht den langen Atem, den
ganzen Mut, die sture Hoffnung und ein wagendes Vertrauen.
«Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; es hat Hoffnung und
Zukunft gebracht; es gibt Trost, es gibt Halt in Bedrängnis,
Not und Ängsten, ist wie ein Stern in der Dunkelheit.»
Von: Annegret Brauch