Die auf den HERRN sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden. Psalm 34,6
Gemäss der Überschrift zum Psalm schrieb David dieses Gebet, nachdem er beim König von Gat so getan hatte, als wäre er psychisch krank. David tat viele Dinge, die einem anderen, mit den üblichen Hemmungen ausgestatteten Menschen die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten. Davids Hemmschwelle lag nicht sehr hoch. Aber offenbar kannte sogar er das Gefühl, blossgestellt und eine Lachnummer zu sein.
Es gibt wenig, was unangenehmer ist, und es gibt fast nichts, was ein Leben derart beschädigt wie Erniedrigungen. Leider sind sie unter Menschen gang und gäbe und leider kommen gerade Kinder oft unter Druck, wenn Eltern überfordert sind und sich nur noch zu helfen wissen, indem sie das Kind kleinmachen.
Davids grossartige theologische Erkenntnis ist, dass Gott nicht erniedrigt. Gott mag die Sünde nicht, er mag es nicht, wenn man ihm die kalte Schulter zeigt, und er leidet an der Gottlosigkeit seiner Menschen. Aber er stellt uns nicht bloss.
Viel später wird Maria ihr wunderbares Lied singen und davon singen, dass Gott die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht. Sie singt davon, dass aus Gedemütigten Angesehene werden.
Von: Heiner Schubert