Selig sind, die da hungert und dürstet nach
der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Matthäus 5,6

In den letzten Jahren entwickelte sich eine Tendenz zur allgemeinen Verrechtlichung. Immer mehr Menschen klagen dies oder jenes ein und machen Firmen zum Beispiel für ihr Übergewicht oder ihre Zuckerkrankheit verantwortlich. Mehr Verstand und Eigenverantwortung wären wohl hilfreicher.
Manche Menschen, die Jesus in der Bergpredigt anspricht, haben gar keine Möglichkeit, ihr Recht einzufordern. Sie haben auch ein ganz anderes Verständnis von Gerechtigkeit. Dieses will nicht nur individuelles Recht, sondern will die bestehenden Verhältnisse von Grund auf transformieren und die Kluft zwischen Reich und Arm, Hungernden und Satten schliessen. Im Einzelfall rät Jesus sogar dazu, auf das formale Recht zu verzichten und dem Feind auch die linke Backe hinzuhalten. Auch das kann ein subversiver Akt sein, das Gegenüber zu beschämen und eine grössere Perspektive aufzuzeigen.
Gerechtigkeit ist einer der zentralen Begriffe von Jesu Verheissung vom Reich Gottes. Hier wird das soziale Unrecht aufgehoben und neue menschliche Beziehungen werden begründet.
Jesus preist die Menschen glücklich, die sich nach dieser Gerechtigkeit sehnen, wie ein Hungernder nach einem Stück Brot.

Von: Barbara Heyse-Schaefer