Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,
der gnädige und barmherzige HERR.
Psalm 111,4

Auch bei Psalm 111 geht es heroisch weiter. Dieser Gott lässt uns nicht los, wenn wir ihn denn ernst nehmen! Seine Gebote sollen für alle Zeiten Bestand haben. Er hat sein Volk befreit, und sein Bund mit ihm gilt für immer …
Wenn ich in die Welt schaue, habe ich nicht gerade das Gefühl, dass da sehr viele bundestreue Menschen sind. Oder anders gesagt, Menschen, die diesen Gott noch ernst nehmen. Aber was meint denn «ernst nehmen»? Für mich bedeutet es, diesen Gott mitzunehmen auf die Reise des Lebens und zu versuchen, Liebe zu streuen auf diesen Lebenswegen. Konkreter: Für mich ist das Evangelium eine Richtschnur für das gelingende Leben zusammen mit allen Lebewesen auf diesem Planeten. Es geht um gute und ehrliche Gemeinschaft, es geht um Frieden, es geht um Bewahrung der Schöpfung und unserer eigenen Art. Es geht darum, sich nicht als Gott aufzuspielen, auch wenn wir nach göttlichem Abbild geschaffen worden sind. Es geht darum, sich für andere zurückzunehmen und mit dem Schlüssel, der da Liebe heisst, zu versuchen, diese eine Welt zu einem besseren Ort zu machen bei allem, was wir hier auf Erden tun und anstellen.
Dieser eine Gott hat meiner Meinung nach diese Geschichten überliefern lassen, damit wir beim Lesen immer wieder an die goldene Richtschnur erinnert werden und nicht nur aus Eigenzweck existieren und am Ende einsam sterben.

Von: Markus Bürki