Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden,
was wir gesehen und gehört haben. Apostelgeschichte 4,20
Dem obigen Vers gehen voraus: die Begegnung der Jünger Petrus und Johannes mit einem gelähmten Mann am Tempeltor, dessen dramatische Heilung, ein Volksauflauf im Tempel, eine fulminante Predigt von Petrus mit grossem Publikumserfolg, seine und des Johannes Verhaftung, eine Nacht in Gewahrsam, eine Vorladung vor den Hohen Rat, eine zweite Predigt, die ebendiesen Rat ratlos lässt. Was soll man bloss mit diesen beiden Männern anfangen?
Das Verdikt wirkt ziemlich hilflos: «Man rief sie herein und befahl ihnen, nie mehr im Namen Jesu zu reden und zu lehren.» Petrus und Johannes entgegnen darauf: «Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.» (Apostelgeschichte 4,18–20)
Ich bewundere Petrus, wie er so unerschrocken und begeistert vor dem erlauchten Hohen Rat von den grossen Taten Gottes erzählen konnte! Von seiner Zivilcourage würde ich mir gerne eine Scheibe abschneiden.
Man erkennt Petrus kaum wieder. Nur ein paar Wochen davor, nachts im Hof des Hohen Priesters, hatte er abgestritten, diesen Jesus zu kennen. Das war wohl der Tiefpunkt seines Lebens. Was ist mit ihm passiert? Es muss mit Pfingsten zu tun haben. Petrus war buchstäblich vom Geist erfasst –
begeistert.
Von: Dorothee Degen-Zimmermann