Sollte Gott etwas sagen und nicht tun?
Sollte er etwas reden und nicht halten? 4. Mose 23,19
Bileam, der Seher, bringt Gottes Segensspruch zum Volk Israel. Und er sagt zu Barak die Worte der heutigen Losung. Doch vor dem Segensspruch hat er das Volk verflucht. Gerne würde ich einer vertrauenswürdigen Seherin begegnen. Bin ich auf mich selbst gestellt, um das Vertrauen in Gottes Handeln zu nähren? Bringe ich die Kraft auf, immer wieder neu daran zu glauben, dass in unserer Welt Gottes Segen wirksam ist? Gerade in unserer Welt, in der alles drunter und drüber geht, in der unser Vertrauen und Hoffen nottut, gerade da weiss ich mich verbunden mit all den Menschen rund um die eine bewohnte Erde, die dasselbe hoffen, die aus dem gleichen Vertrauen Kraft schöpfen. Die weltweite Kirche, so unsichtbar und unhörbar sie oft ist, sie ist es, die mich ermutigt. Aber sicher ist auch, dass ich mich frage, ob denn die Stimme Gottes, der Lebendigen, Gehör findet in all der Not, verursacht durch Kriege, Ungerechtigkeit und Abgrenzung. Die Lebendige sagt zu uns, dass wir festhalten sollen an unserem Glauben daran, dass Friede möglich ist. Sie sagt uns, dass wir unser Verhalten zugunsten des Klimas in den Griff bekommen sollen, sie sagt uns, dass wir ein offenes Herz und offene Ohren habe sollen für Menschen, die leiden. Das Wichtigste ist aber, dass wir immer wieder neu die Gewissheit stärken, dass Gott da ist und tut, was er uns sagt.
Von: Madeleine Strub-Jaccoud