Hilf deinem Volk und segne dein Erbe und weide
und trage sie ewiglich! Psalm 28,9
Man hat den Psalm 23 im Ohr, mit dem ein Mensch sein Vertrauen ausdrücken kann: «Der HERR ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln.» Fünf Psalmen später herrscht eine andere Stimmung. Der Psalm 28 hält Worte bereit für Menschen, die an Gott zweifeln. Kann es sein, dass Gott gar nichts hört? Kann es sein, dass Gott gar nichts sagt? Wird der Tod das letzte Wort haben? (Vers 1) Muss es dem Beter gleich gehen wie den ungerechten Menschen, die zwar friedliche Worte reden, aber in ihrem Innersten böse Pläne machen? (Vers 3) Im letzten Teil des Psalms geschieht ein Umschwung. Der Betende dankt dafür, dass Gott sein Rufen gehört hat. Nun stimmt das Gebet ins Vertrauen ein, das im Bild vom Hirten steckt. Das Volk Israel hat in seiner Geschichte erfahren, dass die Hoffnung berechtigt ist. Gott ist wie ein fürsorglicher Hirte. Das Volk ist seine Herde, mit der er auf dem Weg ist. «Hilf deinem Volk zur Freiheit. Segne die, welche dir als dauerhaftes Eigentum gehören. Hüte und trage sie wie ein guter Hirte, für alle Zeit.»
Im Lied «Grosser Gott, wir loben dich» ist der Losungsvers nachgedichtet. «Sieh dein Volk in Gnaden an; hilf uns, segne, Herr, dein Erbe; leit es auf der rechten Bahn, dass der Feind es nicht verderbe. Führe es durch diese Zeit, nimm es auf in Ewigkeit.» (Lied 247,9)
Von: Andreas Egli