Die Furcht des HERRN ist Unterweisung zur Weisheit.
Sprüche 15,33

Die Entwicklungen in Sachen KI, Künstlicher Intelligenz,
vollziehen sich in einer Geschwindigkeit, die vermutlich bei
vielen, ganz sicher bei mir, das Gefühl auslöst, abgehängt
zu werden: Ich komme da nicht mehr mit. Ich lese, dass es
eine der grössten Herausforderungen sei, jetzt sofort KI mit
ethischen Werten zu «füttern», wenn wir vermeiden wollen,
dass alles nur noch der Logik des maximalen ökonomischen
Gewinns bei minimalem Aufwand folgen soll. Es besteht
offenbar die Gefahr, dass wir (einmal mehr) wie der Zauberlehrling
einem Ding eine Macht geben, die wir nicht mehr
kontrollieren können. KI verarbeitet unvorstellbare Mengen
von Informationen. Sie hortet und hat Zugriff auf beinahe
unendliches Wissen – aber ist da auch Weisheit?
Weisheit – das ist die Fähigkeit, in grosser Gelassenheit und
mit unbestechlicher Menschenfreundlichkeit das, worauf es
wirklich ankommt, zu unterscheiden von dem, was zwar dringend,
verlockend, notwendig, attraktiv erscheint, aber das
Leben nicht fördert. Weisheit lässt sich nicht mit elektronischen
Impulsen gewinnen, sie ist nicht die Summe von immer
mehr Daten. Sie ist Frucht aufmerksamen Hinhörens auf die
Stimme des Ewigen. Nur Gott, der gesagt hat: «Es werde
Licht!», rückt alles ins rechte Licht, und wir erkennen, was
gross und was klein, was gut und was böse, was schön und
was grässlich ist. Und lernen so, ein gutes Leben zu führen.

Von: Benedict Schubert