Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und
auf Erden, im Meer und in allen Tiefen.
Psalm 135,6

«Schaut euch alle Fotos an, die ihr in euren Alben oder in
euren Handys findet! Und erinnert euch!» Der Freundesrat
an ein kriselndes Paar hat gewirkt. Tatsächlich evozierten
viele Bilder Begebenheiten, die lustig waren oder gefahrvoll:
Erlebnisse, als man sich scheinbar hoffnungslos verlaufen
hatte, Begegnungen mit anderen Menschen, Erinnerungen
an die eigenen Kinder in jedem Lebensalter, bis eben vorgestern
beim gemeinsamen Essen … In den Erinnerungen
sind Emotionen gespeichert, das Erzählen löst sie aus der
Gebundenheit an bestimmte Ereignisse oder Erfahrungen.
Und sie entwickeln unerwartetes Gewicht. Die Partner:innen
begegnen sich selbst in der Geschichte. Gefühle kommen
hoch, Dankbarkeit und manchmal gar Liebe: So war es mit
mir, so war es mit uns. Das Vergessene und Verdrängte wird
erneut lebendig. Gegenwärtig. Und legt sich mit seinem
ganzen Gewicht in die Herzen … Wohl Ähnliches geschieht
mit denen, die «den Herrn loben». Im Loben erinnern sie an
die Taten Gottes für Menschen und Völker zu allen Zeiten.
Mit dem Singen steigen Bilder hoch, umweben Gefühle das
Herz und gehen Erinnerungen durch den Kopf. Und machen
mir bewusst, was alles ich ihr/ihm verdanke. Was alles mir
bisher zugekommen ist durch Gottes Liebe, Barmherzigkeit,
Vergebung, Orientierung, Treue. Das gibt Zuversicht für die
Zukunft – komme, was kommen mag.

Von: Hans Strub