Jesus betet für seine Jünger: Ich bitte für sie.
Nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, die du
mir gegeben hast, denn sie sind dein.
Johannes 17,9

«Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du
für dein Land tun kannst.» So lautet einer der berühmtesten
Sätze John F. Kennedys. Es ist ein beliebtes Zitat in politischen
Reden. Schliesslich tönt es gut – und bekommt doch
einen falschen Klang, wenn das Land ein Unrechtsstaat ist.
Was heisst es, eine Jüngerin oder ein Jünger Jesu zu sein? Es
ist etwas anderes als einem Land dienen und geht doch um
einen Dienst. Es bedeutet, ihm nachzufolgen, das zu tun, was
er sagt, nicht für eine Territorialmacht, die ihre Interessen
verteidigt, sondern für ein Regiment, das gerecht ist!
Tönt gut und klingt richtig. In der Rede Jesu bekommt
Nachfolge aber noch einen anderen Klang. Er fragt nicht, was
seine Freunde für ihn tun können – er tut etwas für sie. Jesus
betet für sie. Ständig, ohne Unterlass ist er in der Fürbitte
für alle, die mit ihm und nach ihm in die Reichgottesarbeit
involviert sind. Also beten auch wir mit ihm und nach ihm
in seinem Namen für die Menschen, die uns anvertraut sind,
Mitmenschen, denen wir begegnen, Montagsmenschen, die
uns heute über den Weg laufen. Wer ist es? Finden wir es
heraus. Fragen wir nicht, was sie für uns tun können – fragen
wir, was wir für sie tun können. Wenn es alle so halten, wird
das Land blühen.

Von: Ralph Kunz