Der HERR spricht: Siehe, ich sende einen Engel vor dir
her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an
den Ort, den ich bestimmt habe.
2. Mose 23,20

Warum? Warum musste das mir passieren? Diese Frage
drängt sich anscheinend unweigerlich auf, wenn uns etwas
geschieht, das wir als Unfall, als Schicksalsschlag erleben.
Interessanterweise stellen wir die Frage aber nicht, wenn
es uns gut geht. Warum passiert ausgerechnet mir nichts?
Warum bleibe ich verschont? Warum gelingt mir, was ich mir
vorgenommen habe? Warum erlebe ich mehr glückliche als
betrübliche Zufälle?
Vor etlichen Jahren schrieb uns ein guter frommer Freund
einmal: «Ich glaube, Gottes Güte zeigt sich vor allem in der
Bewahrung.» Genau die verspricht das heutige Losungswort.
Der Ewige sagt seinen Schutz zu, nachdem sein Volk
von Gott die Weisung erhalten hat, Orientierung auf dem
Weg in die Freiheit. Wenn wir die Geschichte vom Auszug
aus den Bindungen und Abhängigkeiten in die Weite, ins
Erhoffte lesen, werden wir indessen wiederholt auf Ereignisse
stossen, die uns fragen lassen, ob das Volk da wirklich behütet
wurde. Diese Frage mögen wir auch haben, wenn wir auf
unseren eigenen Weg zurückschauen. Eine Verheissung ist
eben keine Garantieerklärung, sondern die Einladung, uns –
notfalls gegen den Augenschein – einzulassen, zu verlassen
auf Gott, der Engel schickt, damit wir gut im Leben und bei
Gott ankommen.

Von: Benedict Schubert