König Nebukadnezar sprach: Es gefällt mir,
die Zeichen und Wunder zu verkünden, die der
höchste Gott an mir getan hat. Daniel 3,32

Wie ein Scharnier steht der Vers zwischen der Geschichte
von den drei Männern im Feuerofen und dem Bericht
über die Visionen und den temporären «Wahnsinn» des
Königs Nebukadnezar. Das gibt Stoff zu lohnendem Nachdenken!
Doch ich löse den Losungsvers ganz aus seinem
Textzusammenhang, will ihn hören, wie wenn ein Gegenüber
im Gespräch mir das hier und heute sagte, womöglich
mit leuchtenden Augen und einer heiteren Festigkeit in
der Stimme. In erster Reaktion fände ich es wohl ein wenig
peinlich und dächte: So etwas sagt man in der Schweiz doch
nicht! Dann aber würde ich mich freuen. Die so etwas sagen,
sind offensichtlich geheilt von der kollektiven Sprachstörung
in Sachen Glauben, die ich ringsum feststelle und die
es uns so schwer macht, einladend Kirche zu sein. Da haben
welche starke Erfahrungen gemacht, die sie als Gotteserfahrung
erlebt haben. Durch sie wurde ihre Beziehung zu Gott
gestärkt und geklärt – damit auch ihre Beziehung zur Welt
und zu allen, mit denen sie in dieser Welt leben. Nun können
sie so Zeugin, Zeuge sein, dass ich mich nicht zu etwas
gedrängt oder überredet fühle, wohl aber dazu ermutigt,
meinerseits nach den kleinen und grossen Zeichen Ausschau
zu halten, die Gott hier und heute an mir tut.

Von: Benedict Schubert