Weh denen, die Unheil planen,
weil sie die Macht haben! Micha 2,1

Auch zur Zeit des Propheten Micha missbrauchten reiche
und einflussreiche Leute ihre Macht, um Land und Häuser
der Schwachen an sich zu reissen. Oh, wie ist uns das vertraut!
Unheil beginnt oft nicht mit grossen Plänen und Machtdemonstrationen,
sondern mit kleinen Entscheidungen.
Manchmal sehen die Planenden es nicht einmal – sie glauben,
Gutes zu tun, verfolgen aber Ziele, die am Ende andere
verletzen, ausschliessen oder unterdrücken. Macht ist
gefährlich, wenn sie blind macht für die Folgen. Sie verführt
dazu, das eigene Wohl über das der anderen zu stellen.
Doch Macht ist nicht nur ein politisches Instrument – wir
alle haben sie: in unseren Worten, in unseren Entscheidungen,
in dem, wie wir andere behandeln.
Gott liebt uns zu sehr, um uns nicht zu warnen. Er macht
deutlich, dass er dies nicht gutheisst. Er möchte, dass wir
Macht nicht dem «bösen Feind» überlassen, sondern sie
bewusst und positiv einsetzen: zum Schutz der Schwachen,
zur Förderung des Friedens, zur Heilung von Beziehungen.
Wahre Grösse zeigt sich nicht in Dominanz, sondern in der
Macht der Liebe, die nicht zerstört, sondern Leben schützt.

Von: Barbara Heyse-Schaefer