Ihr sollt Brot die Fülle haben und sollt sicher
in eurem Lande wohnen. 3. Mose 26,5
Gerne hätte ich die Frage vertieft nach dem Unterschied zwischen einer Verheissung und einer wohlfeilen Vertröstung. Der Ewige gibt das Versprechen von Frieden und Wohlstand mitten in der Wüste. Wenn ich mich darauf als Verheissung verlasse, gibt es mir Kraft zum Weitergehen. Doch was, wenn ich zweifle, es als billigen Trost vernehme, womöglich als «Opium fürs Volk»?
Doch im Nahen Osten wird mit grösster Brutalität Krieg geführt, während ich diese Betrachtung schreibe; er wird wohl immer noch toben, wenn Sie das lesen. Und ich frage:
Wer sind die, die sich heute hier und vor allem dort an Gottes Verheissungen erinnern und daraus kreativ Wege zum Frieden suchen und finden? Warum erhalten diejenigen, die versöhnlich handeln und leben, so wenig Aufmerksamkeit? Weshalb wird Widerspruch gegen die Mächtigen in Israel als Antisemitismus diskreditiert, anstatt ihn in der biblischen Linie der Propheten zu sehen? Weshalb wird das palästinensische Volk von allen Mächten ringsum immer nur für eigene Zwecke instrumentalisiert? Wer sieht und tröstet die Frauen und Kinder in Gaza? Wie lassen sich Hass und Misstrauen überwinden, anstatt ihnen immer wieder neu Nahrung zu geben, wie das seit Jahrzehnten geschieht?
Gott des Friedens und der Gerechtigkeit, erbarme dich!
Von: Benedict Schubert